Vielleicht der authentischste der Orte, die wir bisher gesehen haben.
Hier hat Jesu die Grundzüge der göttlichen Königsherrschaft entwickelt und die ersten Jünger um sich geschart, die ersten Predigten in der Synagoge gehalten, die oder deren Nachfolgebau sich bis heute erhalten hat.
Die hier sichtbaren Überreste der Synagoge entsprechen der im 1. u. 2. Jh. üblichen Bauform für Versammlungsräume, der Basilika mit dreischiffigem Grundriss.
Unser religiöser und wissenschaftlicher Reiseleiter, Herr Lauer, hat einen kurzen Abriss der jüdischen Kultentwicklung gegeben, von der mir v. a. Folgendes in Erinnerung geblieben ist und erwähnenswert scheint: Das Judentum war nicht ursprünglich monotheistisch, vielmehr ist diese Entwicklung erst im 7. Jh. v. Chr. zu beobachten, wo König Joshia die auch im Judentum vorhandene Mehrgötterei abschaffte und den Monotheismus bewusst auf Jerusalem ausrichtete, indem er die örtlichen Heiligtümer schleifen ließ und durch Bethäuser ersetzte. Diese waren nach Jerusalem ausgerichtet. Kultische Handlungen wurden fortan zumeist in Jerusalem im Tempel vollzogen.
Bis zum Konzil von Nicea waren die Unterschiede zwischen Juden und denjenigen, die Christus nachfolgten, nicht bewusst sehr ausgeprägt, was erklärt, dass sich unmittelbar neben der Synagoge am Petrushaus eine weitere Versammlungsstätte etablierte, eine sog. Hauskirche. Graffiti aus dem 1. Jh. zeugen von der religiösen Bedeutung der Stätte. In byzantinischer Zeit wurde der Ort mit einem doppelten Oktogon umgeben und als Pilgerstätte bedeutend.
Die Messe am Ufer des Sees stand unter dem Leitspruch: Ich bin nicht würdig, Herr, dass Du eingehst unter mein Dach, doch sprich nur ein Wort und meine Seele wird gesund.
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